Zauber der Natur

Eine Ostergeschichte

Auer Ried. Kurz nach Fünf Uhr. Morgens. Noch ist es stockdunkel. Über den Bergen kündigt sich zaghaft der Tag an. Unterwegs zum Fotospot meiner Wahl. Langsam! Will jedes überflüssige Geräusch vermeiden. Kieselsteine knirschen mit gefühlten 100 Dezibel unter meinen Schuhen. Viel zu Laut. Gehe am Rand oder im Mittelstreifen. Da ist weniger Kies. Bin an der Abzweigung tiefer ins Gehölz. Schlüpfe in die Tarnklamotten und halte kurz inne. Jetzt gilt es so geräuschlos als möglich zu sein. Das Rotlicht meiner Stirnlampe reicht nicht sehr weit.

Mist! Das war zu laut. Kurz den Atem anhalten und auf Fluchtgeräusche achten. Höre nichts. Gut. Sehe sowieso kaum etwas. Es ist mehr ein Vortasten. Noch etwa 10 Meter. Bin da! Die Isomatte kommt auf den Boden. Die Kamera auf das Ministativ. Ich lege mich dahinter. Jetzt noch den Tarnponcho auf mich und die Kamera legen. Das Rotlicht erlischt. Es wird ruhig am Platz. Beginne mich zu entspannen.

Morgenzauber …

Langsam hebt sich der dunstige Schleier der Nacht aus den Gräsern und wabert von einem zarten Windhauch animiert zu den Birken. Fernes Zwitschern verbindet sich mit mit einem Nahen Ruf einer … hmmm … könnte eine Drossel sein. Zunehmend schallt es aus allen Richtungen. Mal Näher, mal weiter weg. Die Luft fühlt sich so rein und klar an. Mit tiefen Atemzügen versuche ich diesen Augenblick zu inhalieren. Alleine dafür lohnt es sich frühmorgens aufzustehen. Wenn dann noch das eine oder andere Bild dabei entsteht – umso besser. Derzeit ist es aber noch zu dunkel dafür. Ich schließe meine Augen und döse etwas ….

Öffne die Augen. Kann bereits einzelne Gräser erkennen. Die Spannung steigt wieder. Es gilt jetzt wach und aufmerksam auf jede Bewegung und jedes Geräusch zu achten. ISO12800. Immer noch zu dunkel für brauchbare Fotos.

… dahin

Plötzlich links von mir Geräusche. Lautstark und in höchster Eile überquert ein Sprung Rehe keine zehn Meter von mir entfernt die Lichtung und verschwindet wieder. Das geht so schnell, dass ich gar nicht reagieren kann. Dann höre ich es auch. Direkt hinter mir nähern sich Schritte. Hektische Schritte. Jogger. Ich wähle extra diesen Weg der als Sackgasse endet. Hier habe ich normalerweise keine Jogger, geschweige denn Spaziergänger oder Radfahrer. Dass es eine Sackgasse ist merken die Jogger auch. Unterhalten sich lautstark und drehen wieder um. Sch***! Das war es dann wohl hier. Die Rehe kann ich vergessen. Alles andere Auch. Ebenso meine Stimmung. Die war wenige Sekunden zuvor deutlich besser ….

neuer Spot … neuer Zauber?

Kurz vor sechs. Entschließe mich den Platz zu verlassen. Wähle einen Hohlweg. Der führt geradewegs auf eine weite offene Fläche. Dort sind Hasen und Kiebitze. Die Rehe sind sowieso schon weg. Muss daher nicht sehr leise sein. Hmmm .. Da liegt etwas etwa 20 Meter vor mir auf dem Boden. Ein seltsamer Haufen „irgendwas“. Nähere mich vorsichtig und langsam. Der Haufen hebt den Kopf und blickt in meine Richtung. Manfred Kuster >Link<. Ein Naturfotograf aus der Schweiz. Haben uns bereits mehrfach im Auer Ried getroffen. Beschließe mich zu ihm zu gesellen, denn dieser Spot wäre auch meine Wahl gewesen. Nur etwas weiter Vorne. Aber so passt es auch ….

Zauber des Gegenlichts

Angespannt liegen wir links und rechts des Weges. Manfred hebt den Kopf und deutet in unseren Rücken. Die Sonne beleuchtet gerade ideal den Weg, den ich gekommen war. Noch recht weit weg Zwei Paar Lange Ohren. Hoffentlich kommen sie näher!

Was dann passiert kann nicht beschrieben werden. Doch die Bilder sprechen Bände und daher schweige ich jetzt und lasse einzig die Aufnahmen dieses Moments sprechen …..


© Robert Koschnick

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2 Antworten zu „Zauber der Natur”.

  1. Der Osterhase! 😀 Und ganz entspannt macht er mitten auf dem Weg große Toilette. Sagenhafte Bilder sind das! Vielen Dank fürs Zeigen.

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    1. Liebe Matha … vielen Dank für’s anschauen … 🙋🏻‍♂️

      Gefällt 1 Person

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