Samstag Nachmittag Ende April. Wieder hat es nicht danach ausgesehen. Es hat an die 18°C und die Wolkendecke hat ein riesiges Loch bekommen direkt über mir. Beschließe dem Rheinholz einen Besuch abzustatten. Vielleicht steht der Bärlauch bereits in voller Blüte. Viel fehlt sicher nicht mehr.
Noch keinen Schritt in den Wald getan, schon kann ich ihn riechen. Den Bärlauch. einzelne Blüten recken sich dem Sonnenlicht entgegen. Auch bei den Lichtinseln im Auwald, da blüht es noch nicht durchwegs. Hmmm … etwas zu früh.



Egal. Es gibt hier genug zu sehen. Gemächlich schreite ich durch den Auwald. Ich bewege mich teilweise wie durch einen Märchenwald. Was fällt das fällt. Stütze mich auf einen umgestürzten Baum und sinke tief ein. Der liegt schon lange da. Einige Jahre. Atme tief ein und genieße den markanten Geruch des Bärlauchs. Hin und wieder halte ich inne, um zu entscheiden, ob ich hier ein Foto mache. Geh einen Schritt zurück, dann tiefer und etwas zu Seite. Nein. Noch immer nicht. Geh auf die Knie und kurz darauf stütze ich meine Ellenbogen im modrig feuchten Untergrund ab. JA! Das ist es ….





Von überall her erreicht mich Vogelgesang. Ich starte meine Bestimmungs-App und nehme die Gesänge auf. Neben meinen Schritten hörst du gerade laut APP folgende Vögel:
Amsel
Blaumeise
Zilpzalp
Grünfink
Buchfink
Kohlmeise
Gartenbaumläufer
Mönchsgrasmücke
Ob die App richtig liegt kann ich nicht sagen, aber sie hilft dabei immer besser mit den einzelnen Vogelstimmen klar zu kommen.
eine romantische Begegnung
Der Weg durch den Auwald am Rheinholz ist wie eine Verheißung, denn am Ende öffnet sich der Wald hin zum Bodensee in seiner Weite und gibt den Blick frei auf eines der beliebtesten Motive. Inzwischen ist es kurz vor acht Uhr abends. Die Luft wird kühler. Eine leichte Brise streift meine Wangen. Meine Augen leuchten. Ich freue mich. An der Natur. Am Moment. An diesem Ort.
Zu meiner Verwunderung haben sich schon einige mit Kamera eingefunden. Meist bin ich der Einzige, der um diese Jahres- und Tageszeit hier herumirrt. Heute sind wir zu siebt und können den Moment kaum erwarten, wenn die Sonne den Horizont küsst und alles in ein einzigartiges Licht hüllt. Ich beuge mich über meine Kamera und lichte die Begegnung von Himmel und Erde ab. Romantisch? Ja auf jeden Fall! Irgendwie …




Das Rheinholz in Gaißau ist ein spezielles Kleinod innerhalb des Naturschutzgebietes Rheindelta. Im letzten naturbelassenen Auenwald, der vom Bodensee periodisch überflutet wird, stellen Eschen, Ulmen, Birken, Ahorn, Eichen die vorherrschenden Baumarten dar. Seltene Vögel wie Schleiereule, Nachtreiher, Grauspecht, Gelbspötter, Kleinspecht oder Pirol ziehen Ornithologen in ihren Bann. Ringelnattern, Gelbbauchunke, Dachs, Urzeitkrebse und zwei Biberfamilien mit Revieren am Alten Rhein und am Gaißauer Seehafen sind unter anderem hier heimisch. Einzigartig ist der Schmetterlingsreichtum des Gebietes (Pappelglucke, Erlenwickler, Zahnspinner, Weidenkahneule, Weidengelbeule Weidenbohrer).Mehr darüber erfährst du hier:

© Robert Koschnick
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