2024|Naturwacht – Neophyt: ARMENISCHE BROMBEERE

3–4 Minuten

Ökologie und Standort

Die Armenische Brombeere, auch Gartenbrombeere genannt, ist eine beliebte Pflanzenart, die gern im Garten angebaut wird. Sie liefert schmackhafte Brombeeren und wird in vielen Regionen als invasiver Neophyt betrachtet. Die Art ist in vielen Teilen Europas und Nordamerikas weit verbreitet.

Die Armenische Brombeere, gedeiht in nährstoffreichen, warmen Umgebungen und ist auf sandigen und basenreichen Böden zu finden. Sie bevorzugt von Menschen geschaffene Standorte in Städten, Siedlungen und entlang von Bahndämmen und Flüssen, dringt in natürliche Wälder ein und behindert dort die natürliche Verjüngung. Die sich bereits seit über einhundert Jahren ausbreitende Art ist frostempfindlich. Daher kam es erst seit einigen Jahren angesichts des Klimawandels mit zunehmender Erwärmung und weniger Frostnächten zur besorgniserregenden Entwicklung der invasiven Ausbreitung.

Armenische Brombeere ist eine invasive Art und schädigt die Natur, indem sie die Artenvielfalt bedroht. 

Bitte pflanze diese Art nicht in deinem Garten – vielen Dank!

2024-07-06: Mit Lederhandschuhen, Eispickel und Schaufeln

Wir treffen uns wieder am Kiosk. Ausgerüstet mit Lederhandschuhen, Eispickel und Schaufeln, um einen äußerst widerstandsfähigen Gegner zu bekämpfen, der tief in den steinigen Boden eingedrungen ist und sich festgesetzt hat. Die armenische Brombeere breitet sich unkontrolliert aus und unterdrückt andere Pflanzen im Naturschutzgebiet.

Auf einer begrenzten Fläche von etwa 30m² wurden definierte Maßnahmen ergriffen, um zu sehen, ob sich andere Arten etablieren können und die armenische Brombeere in Schach gehalten werden kann. Sämtliche Triebe mit einem möglichst großen Teil der Wurzel müssen entfernt werden. Die Pflanze hat unterirdische Knospen, die nach Störungen, Rodung oder Ausgraben der Wurzel wieder sprießen. Wenn man konsequent bleibt und diese Maßnahmen wiederholt, kann man den Wuchs langfristig reduzieren und die Pflanze möglicherweise loswerden. Die beste Zeit für Ausgrabungen ist vor Mai und noch einmal im Sommer. Dies sollte über zwei bis drei Jahre wiederholt werden, um erfolgreich zu sein. Außerdem verhindert regelmäßiger Rückschnitt vor allem vor der Blüte die Bildung von Früchten und Samen.

Die Pflanzen werden dann über die Müllverbrennung entsorgt, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern. Wir nehmen diese Aufgabe mit großem Engagement und Entschlossenheit an, um das Naturschutzgebiet längerfristig erhalten zu können. Sollten sich die vorgangsweise auf diesen 30m² bewähren, werden wohl weitere Gebiete definiert.

Ganz verschwinden wird die Brombeere wohl nicht mehr aus dem Naturschutzgebiet. Dazu ist sie schon zu weit verbreitet und das Gebiet zu unzugänglich.

Bregenzerachmündung / Mehrerauer Seeufer

Regionsmanagement Europaschutzgebiete
Mag. Walter Niederer
Im Böschen 25 · 6971 Hard
Tel. +43 (0) 5578 74478 · office@rheindelta.org

Regionsbooklet zum Download

Streuwiesen, Auwälder und die Mündung der Bregenzerach sind in der Nähe des dicht besiedelten Rheintals. Im Frühjahr schmilzt der Schnee in den Bergen und der Bodensee überschwemmt die Ufer während des Sommers. Diese Überschwemmungen sind gut für seltene Pflanzen, verhindern aber das Wachstum von Wasserpflanzen. Etwa drei bis vier Monate sind ideal.

Die Landschaft an der Mündung der Bregenzerach ändert sich ständig, weil der Fluss viel Material in den See spült. Seit 1989 wächst neues Land, das langsam auf den See zukriecht. Hochwasser verändert die Landschaft und schafft neue Lebensräume. Wenn die jungen Landstücke trocken liegen, entstehen schnell Auwälder mit Weiden, Erlen und Pappeln. Hier kann man die gesamte Entwicklung eines Auwalds beobachten – von kleinen Setzlingen bis zu großen Bäumen. Eine fast einzigartige Situation für Mitteleuropa!

blau blühende Kiesbänke

Im Europaschutzgebiet Mehrerauer Seeufer – Bregenzerachmündung wachsen das extrem seltene Bodensee-Vergissmeinnicht und die Strandschmiele, beide nur in der Bodenseeregion zu finden. Im April bedecken die blauen Blüten des Bodensee-Vergissmeinnichts die flachen Kiesufer und bieten ein einzigartiges Naturschauspiel. Trotz ihrer geringen Größe gehört das Bodensee-Vergissmeinnicht zu den spektakulärsten Erscheinungen des Schutzgebiets. Daneben leben hier weitere seltene Pflanzen und Tiere, die in anderen Regionen vom Aussterben bedroht sind. Sie benötigen daher besonderen Schutz.

Betretungsverbote gilt es zu beachten und Verstöße dagegen werden jedenfalls angezeigt!
Bodensee-Vergissmeinnicht (Myosotis rehsteineri)

Das Bildmaterial entstammt

  • der Seite http://www.naturvielfalt.at / Mehrerauer Seeufer – Bregenzerachmündung
  • From Wikimedia Commons, the free media repository

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© Robert Koschnick

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