… aber wohin?
Mai 2020. Corona. Ein Frühjahr der Veränderungen. Der Läuterung? Vielleicht gesamtgesellschaftlich. Wobei ich da so meine Zweifel habe. Persönlich. Bis dato nicht. Eine verpasste Chance? Nein. Was habe ich denn bisher geschafft?
Ich habe alle mir wichtigen Personen über meine Pläne informiert – egal wie vage sie sind. Ich habe in meinem Blog darüber geschrieben (2030). Dadurch wird es bereits etwas konkreter. Doch wozu das Alles?
Flucht? Midlifecrisis? Oder sonst eine Krise?
Ja, vielleicht. Doch wenn ich so die letzten Monate und Jahre zurückblicke ist meine Absicht mich zu minimieren und den Weg wieder hinaus in die Welt zu wagen ein logischer Schritt. Zumindest für mich.
Es hat mit mir zu tun. Dieses Gefühl, dass ich gerne in Vorarlberg lebe, es mir aber wenig bedeutet. Die Lebensqualität hier schätze, in diesem Ausmaß aber nicht benötige. Dass ich hier Menschen habe, die ich liebe und mir wichtig sind. Freunde und Bekannte, mit denen ich lache und weine. Aber das lässt sich auch per Telefon machen und ich komme ja wieder. Dieses Gefühl, dass ich nicht darauf angewiesen bin hier zu leben. Nicht darin verstrickt, verwurzelt und verhaftet bin und daher auch woanders gut leben kann. Es gibt in mir eine Grundsehnsucht nach Weite und Einsamkeit. Einfachheit und Ruhe. Ferne und Nähe. Abenteuer.
Nicht so ein Abenteuer, dass ich mit Pferd und einem Gewehr auf Bärenjagd in Kanada gehe. Zu Fuß Sibirien durchquere. Mit einem Segelboot Kap-Horn umsegle. Mit 300km/h durch die gegend brettere. Nein kein so einen Testosteronschwachsinn, bei dem ich an die Grenzen meiner Leistungsfähigkeit und darüber hinaus gerate.
Ich selber würde mich als ängstlich vermeidenden Menschen bezeichnen mit einem Hang zu unüblichen Wegen und der Sehnsucht über den Alpenrand hinaus zu blicken. Dort hinzublicken, wo immer das auch ist, um Menschen, Situationen und mir selber zu begegnen. Dem Leben in seiner Vielfalt zu begegnen. Mit meinem eigenen Tempo. Egal wie lange ich dazu benötige. Egal wohin es mich führt. Einfach die Situationen so annehmen, wie sie kommen. Gut vorbereitet, aber nicht gegen alles gewappnet.
Ich will mir die Zeit für mich nehmen. So wie 1998, als ich es bei meiner Rückkehr bereits sagte, aber nie glaubte, dass ich es wirklich mache. Es war lange verborgen – dieser Gedanke. Dieser Wunsch. Diese Sehnsucht. Doch die Entwicklungen der letzten Monate und Jahre haben mich genau an diesen Punkt geführt.
Das spüre ich. Davon bin ich überzeugt. Absolut.
… und es steht hier schon bald mehr … versprochen ….