Wieder einmal unterwegs mit Kamera und der Hoffnung auf ein, zwei gute Bilder. Wieder mal im Auer Ried bei Lustenau. War eine anstrengende Woche für mich. Will etwas abschalten, runterkommen. Die Natur wird mir gut tun. Bewegung ebenso. Es ist alles noch feucht. Von den Blättern der Bäume tropft es vereinzelt. Die Luft riecht nach einem Morgenschauer im Frühsommer irgendwie sauberer. Frischer.
Wähle als Ausgangspunkt die Bahnschranke und gehe dann Richtung Deponie. Direkt angrenzend an das Naturschutzgebiet befindet sich eine Altdeponie für Restmüll. Heute undenkbar war es für die 1970er eine gute Lösung. Hauptsache weg. Der Müllberg wuchs rasant und überragt die Umgebung inzwischen um etwa 40 Meter. Im Laufe der Jahre gab es auch ein paar Skandale – zuletzt 2016 (siehe hier). Es ist traurig zu sehen, dass gesunder Menschenverstand der Profitgier Einzelner nichts entgegen zu setzen hat. Idealismus und Machtlosigkeit trifft auf Gier und Ignoranz und unterliegt zumeist.
„Schluss mit dem Trübsal“, sag ich mir und lasse das zivilisatorische Armutszeugnis links liegen. Vor mir ist ein Abschnitt in dem ich immer Rehe entdecke. Leider oft sehr weit weg. So auch diesmal. Durch mein Monokular zähle ich 3 Stück. Dann einen schönen Bock. Mist. Der ist auch zu weit weg. Das Foto kann ich direkt in die Tonne treten.
Inzwischen passiere ich das Wegkreuz und setze mich auf die Bank daneben. Trinkpause. Lasse den Blick über die Maisfelder schweifen. Hoffe dass zwischen den Pflanzen ein Mümmelmann hervorlugt. Fehlanzeige. Einzig ein Storch überfliegt mich und sorgt für etwas Bewegung.
Wohin jetzt? Entscheide mich für den Weg weiter oben. Hoffe den Rehen entscheidend näher zu kommen. Hier ist frisch gemäht. Nicht gut. Der erhöhte Bewuchs am Wegesrand dient mir immer als gute Deckung. Die Chancen auf Rehe in brauchbarer Distanz sinken wesentlich. Hmmm …
Aus den Augenwinkeln erkenne ich eine schnelle Bewegung. Dreh den Kopf und kann nichts erkennen. Gehe langsam weiter. Habe ich mich geirrt? Nein. Da hat sich was bewegt! Ich gehe weiter, denn ich weiß, dass die Tiere hier an Menschen auf den Wegen gewöhnt sind. Nur stehenbleiben darf ich nicht. Muss weitergehen bis zur nächsten brauchbaren Deckung und erst dann darf ich einen Blick zurück werfen.
Von etwas Schilf verdeckt spähe ich wieder durch mein Monokular und kann nichts erkennen. In der Nähe höre ich kehlige Rufe. Fasan. Eindeutig. Auf dem Feld nebenan wachsen heuer Sonnenblumen. Dort hat sich wieder etwas bewegt. Ich warte. Plötzlich trippelt ein „halber Hahn“ auf mich zu. Muss grinsen über das vorwitzige Wesen und freue mich, denn plötzlich kann ich erkennen: Eine Fasanenfamilie.
Langsam gehe ich auf die Knie und robbe etwas vor. Vorsichtig sondiert der noch junge Hahn das Terrain. Plötzlich spurtet er los. Aus dem gemächlichen tack —- tack —- tack der Kamera wird ein ta-ta-tack. Die Mutter wartet derweil auf der anderen Seite des Weges. Beruhigt registriere ich, dass die Fotos sicherlich etwas geworden sind. Bleibe konzentriert. Trällere innerlich ein Liedchen im Takt der Kamera und freue mich …

sorgsam wird die nähere Umgebung beäugt 
hmmm … rundum scheint die Luft rein zu sein?! 
jetzt noch nach oben sehen, denn Greifvögel lieben halben Hahn 
… ich trau mich nicht … 
ein Ruf der Henne und looooos …. 
dann kurz innehalten und sicherheitshalber nochmal schauen … 
hmmm … könnte sich ausgehen … wo sind die anderen?? 
beinahe geschafft …. !

nervös beobachtet die Henne das Verhalten ihrer Küken 

ein Nachzügler duckt sich noch etwas ins Gras … 
und sprintet dann ebenso sicher auf die andere Seite! 
Geschafft!! Endlich kann sich die Henne etwas entspannen und trippelt mit ihrem Nachwuchs davon.

TIPP: Wer muss schon mit zwei Augen in die Ferne schauen, wenn er das auch mit einem Auge kann?
Früher schleppte ich immer ein sogenanntes Binokular mit mir rum. Das Problem dabei: ich hatte von der Umgebung nichts mehr wahrgenommen. Mit dem Monokular siehst du zwar auch alles was weit weg ist, hast aber jederzeit die Möglichkeit auch das andere Auge ganz oder halboffen zu halten und deine Umgebung wahrzunehmen. Auch ist das Monokular kleiner und leichter.
Ich benutze das Monokular von EDEN1 bereits seit über einem Jahr und es ist so gut wie immer dabei. Nicht ganz günstig, aber in der Dämmerung phantastisch!

© Robert Koschnick
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Wie du vielleicht schon gelesen hast plane ich eine Reise nach Zentralasien. Spätestens 2030 soll es losgehen. Ich werde natürlich berichten. Dich erwarten Einblicke in andere Kulturen, meine Erlebnisse und natürlich einzigartige Fotos von Orten und Situationen. Ich spare aktuell, um mir das möglichst lange leisten zu können. Jeder Cent mehr in meiner Reisekassa bringt mich meinem Ziel näher.
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- das ist keine Werbung sondern eine Empfehlung aufgrund einjähriger Erfahrung. Ich habe dafür kein Geld oder eine sonstige Leistung erhalten noch versprochen bekommen. ↩︎








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