Eigentlich ….
… sollte dieser Blog sich mit Fotografie und Reise und Begegnungen mit anderen Menschen beschäftigen. Mit Aufmerksamkeit dem Augenblick gegenüber. Mit der Wahrnehmung von Situation und des Ausdrucks von Emotion und Gefühl.
Seit gestern kann ich das was Österreich aktuell bewegt nicht ignorieren. Ich bin entsetzt, aber leider nicht verwundert.
Ich bezeichne mich als liberalen Humanisten mit grünem (in Sinne von ökologischem) Anstrich. Ich habe ein Problem mit jeglicher Form von Extremismus – egal aus welcher Ecke. Populismus stößt mich ab – egal aus welchem Lager. Und ich werde privat auch immer meine Meinung diesbezüglich kund tun. In der Familie, bei der Arbeit, zusammen mit Freunden und Bekannten, werde dies aber ich auf der Straße machen … Ich war schon auf mehreren Demonstrationen gegen Rechts und hatte immer das Gefühl, dass die mir zu Links waren. Ich akzeptierte dies, da aktuell die Gefahr des Extremismus und Populismus für mich mehr aus dem Rechten Eck kommt.
Ich sei ein Gutmensch. Zumindest bekomme ich das immer mal gesagt. Und wenn ich das dann bei Wikipedia nachschaue steht da …
Gutmensch ist eine Bezeichnung, die häufig als ironisch, sarkastisch, gehässig oder verachtend gemeinte Verunglimpfung von Einzelpersonen, Gruppen oder Milieus („Gutmenschentum“) genutzt wird. Diesen wird aus Sicht der Wortverwender ein übertriebener, äußere Anerkennung heischender Wunsch des „Gut-sein“-Wollens in Verbindung mit einem moralisierenden und missionierenden Verhalten und einer dogmatischen, absoluten, andere Ansichten nicht zulassenden Vorstellung des Guten unterstellt. In der politischen Rhetorik wird „Gutmensch“ als Kampfbegriff verwendet.
Auszug aus Wikipedia
Ich stehe vor dieser Bezeichnung und kann mich darin nicht sehen. Ich missioniere sicherlich nicht – aber ich stehe zu meiner Überzeugung und wenn ich diese in Gefahr sehe, dann greife ich ein, wie zuletzt am Bahnhof, wo ich und ein Security zwischen einen betrunkenen Österreicher und zwei jungen Männern mit Migrationshintergrund getreten sind, um über Verbalattacken hinausgehendes zu verhindern. (Übrigens: der Österreicher hatte zuerst die lose Zunge).
FPÖ, Populismus und Korruption
Ich stehe dazu, dass ich allem was von der FPÖ kommt kritisch gegenüber stehe. Aufgrund Ihres Populismus und Ihrer Nähe zum Rechten Rand. Ich persönlich habe weder etwas gegen die in der FPÖ agierenden Politiker. Und ja – auch manche derer Ideen sind OK und nicht zwingend abzulehnen, doch die immerfort und zwanghaft geschwungene Populismuskeule macht in diesem Moment immer wieder zunichte, was sie davor sinnvolles sagten.
Dem Begriff Populismus (von lateinisch populus ‚Volk‘) werden von Sozialwissenschaftlern mehrere Attribute zugeordnet. Charakteristisch ist eine mit politischen Absichten verbundene, auf Volksstimmungen gerichtete Themenwahl und Rhetorik. Dabei geht es mal um die Erzeugung bestimmter Stimmungen, mal um die Ausnutzung und Verstärkung vorhandener Stimmungslagen zu eigenen politischen Zwecken. Oft zeigt sich Populismus auch in einem spezifischen Politikstil und dient als Strategie zum Machterwerb. Nur gelegentlich erscheint er in der Forschung auch als Bestandteil einzelner Ideologien.[1]
Auszug aus WIKIPEDIA
In der politischen Debatte ist Populismus oder populistisch ein häufiger Vorwurf, den sich Vertreter unterschiedlicher Richtungen gegenseitig machen, wenn sie die Aussagen und Forderungen der anderen Seite für populär, aber unrealistisch oder nachteilig halten. Man spricht dann auch von einem politischen Schlagwort bzw. „Kampfbegriff“.
Oft thematisieren Populisten einen Gegensatz zwischen „Volk“ und „Elite“ und nehmen dabei in Anspruch, auf der Seite des „einfachen Volkes“ zu stehen. So geht Populismus häufig mit der Ablehnung von Machteliten und Institutionen einher, mit Anti-Intellektualismus, einem scheinbar unpolitischen Auftreten, der Berufung auf den „gesunden Menschenverstand“ (common sense) und auf die „Stimme des Volkes“. In der politischen Auseinandersetzung setzen Populisten oft auf Polarisierung, Personalisierung, Moralisierung und Argumente ad populum oder ad hominem. Ebenfalls bezeichnend ist die Ablehnung traditioneller politischer Parteien.
Macht macht korrupt!
Ich bin mir bewusst, dass die anderen Parteien – egal welcher Couleur und Richtung – ebenso in diese oder eine ähnliche Falle tappen würden. Vielleicht würden diese etwas geschickter agieren, doch das Ergebnis wäre das Selbe. Politik führt zwangsweise zu Begehrlichkeiten, Verführungen, Fehleinschätzungen, Korruption, ….
Die Demokratie hat dies seit hunderten von Jahren ausgehalten. Gefährlich wird es, wenn begonnen wird die demokratischen Instrumente (Judikative, Exekutive, Legislative, aber auch die freie Presse, Rechnungshof,…) und deren Organe unter einen einzigen Einfluss zu bringen. Egal ob von Links oder Rechts oder sonst woher ….
Das gab es bei den früheren Monarchien, dem Nationalsozialismus, dem Kommunismus, existierenden Gottesstaaten und jeglicher Diktatur im 20. und 21. Jahrhundert. Aktuell gibt es weltweit und in der EU immer mehr Demokratien, die sich autokratischen und populistischen Gefahren gegenüber sehen. Teilweise gibt es Regierungen in der EU, die inzwischen entsprechende Gesetze bzw. Rahmenbedingungen geschaffen haben, die die freie Demokratie zumindest erzittern lassen. Das ängstigt mich. Es wird mich zwar nicht mehr so treffen. Ich bin 50. Habe einige gute Jahre hinter mir. Mir wird Angst und Bang um die, die noch kommen werden. Nicht nur ökologisch, sondern auch politisch …..

Stupide Hetzparolen, Behauptungen ohne Substanz, Badnews überall, militante Glaubens-Fanatiker, Korruption getarnt als Lobbyismus, lügende Klimaleugner, grausame Tierabschlachter, narzistische Populisten, Extremisten von Links und Rechts, Verrohung der Sprache und des Denkens, Chaos verursachende Terroristen, die Welt in Geiselhaft nehmende Autokraten, menschenverachtende Regime, umweltzerstörende Ignoranten, …. machen dir zu schaffen?
«Zerreißt den Mantel der Gleichgültigkeit, den Ihr um Euer Herz gelegt!»
Sophie Scholl
Schaffe und suche dir einen Ausgleich dazu. Schaffe dir Ziele, Träume und Visionen. Sei Wachsam und Aufmerksam. Unterstütze Menschen die die Tatenlosigkeit in Aktion umsetzen – verbal und monetär. Verbreite die Botschaften von Gruppierungen, die daran arbeiten die Welt ein Stückchen besser zu machen. Verschaffe denen Gehör die sonst nie gehört werden und unterstütze diejenigen, die Demagogen und Extremisten verstummen lassen.

© Robert Koschnick
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