Tag 2. Verona. Hmmm – was weiß ich über Verona? Nicht viel. OK – hier irgendwo soll es einen Balkon geben. Wegen Shakespeare im fernen Großbritannien. Ich war dann sogar kurz dort. Da gab es Security. Leitgitter. Tand. Sogar einen Balkon. Leider kein Flair mehr. Massentourismus versaut echt alles.
Laut Wikipedia gibt es bereits vor dem 8. Jahrhundert vor Christus erste Besiedlungsspuren. Verona blickt daher auf eine Ereignisreiche Zeit und viele alte Steine zurück. Die meisten alten Steine haben sogar dieses Flair das ich gesucht hatte. Na also! Geht auch ohne Balkon.

Das Erste Mal in einer Stadt ist nicht so einfach. Kenne nichts. Die klassischen Reiseführer kannst vergessen. OK – so grobe Punkte sind schon brauchbar.
Los geht’s vor sieben Uhr. Es kann aber auch mal vor fünf Uhr morgens sein. Schlendere einfach durch die Stadt. Halte mich grob an Richtungen. Kiebitze auch mal in Seitengassen. Lande in Hinterhöfen und Sackgassen.
Gegessen und Getrunken wird irgendwo. Am Liebsten in einem Lokal etwas Abseits. Ab und an sitze ich einfach auf Mauern und esse ein Sandwich. Oder Nüsse. Die habe ich immer dabei. Das wichtigste ist die Wasserflasche. Brauche bis zu zwei Liter schon am Vormittag.
Pausen gibt’s auch. Wenn das Knie oder der Rest des Körpers nicht mehr will. Nicht mehr kann. Dann reicht mir eine Bank, Mauer oder Treppe im Schatten oder der Sonne – je nach Jahreszeit. Lese ein paar Seiten. Warte bis es meinem Knie besser geht. Längstens nach zwanzig Minuten geht’s weiter. Spätestens elf Uhr habe ich doch einige Kilometer hinter mir. Wenn es sich ausgeht fahre ich dann mit dem Nahverkehr zurück auf das Zimmer und gönne dem linken Bein eine längere Pause.
Spätestens halb drei, drei tapse ich wieder los. Diesmal in eine andere Richtung. Wieder durch Strassen und Gassen. Überquere Plätze. Atme die typischen Gerüche dieser einen Stadt ein. Erkenne Momente, Strukturen, Gelegenheiten. Atme aus und warte. Drücke auf den Auslöser. Freue mich. Atme ein. Aufmerksam. Verpasse Momente, die sich nur einmal bieten. Bin dankbar für Gelegenheiten die ich zu nutzen wusste. So wandere und schlendere ich durch die Straßen und Gassen. Erarbeite mir das Besondere dieser Stadt.
Abends dann nutze ich die Zeit für Nachtaufnahmen. Oft erst nach Elf ist Schluss. Hinke zurück. Gönne mir eine entspannenden Dusche, massiere noch mein schmerzendes Bein und falle ins Bett.
Um fünf klingelt spätestens der Wecker wieder. Die Stadt erwartet mich. Will die kurze Zeit, die mir bleibt nutzen. Ich bin froh dass es meist nur drei Tage sind.
früher Morgen – gülden Licht











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